Das ist die Chronik des Strausberger Krankenhauses
1896 - Bau des ersten Krankenhauses in Strausberg
Dem „Buch der 700-jährigen Barnimstadt Strausberg“ (1232 – 1932), herausgegeben vom Magistrat der Stadt Strausberg, ist zu entnehmen, dass das erste hiesige Krankenhaus 1896 von der Stadt Strausberg mit Unterstützung des Kreises Oberbarnim erbaut wurde. Es lag damals außerhalb der Stadt in einem ca. 3 Morgen großen, parkähnlichen Garten mit altem Baumbestand in völlig ruhiger Lage. Die Patientenzimmer mit insgesamt 50 Betten waren sämtlich zur Sonnenseite gelegen. Das Haus verfügte über einen Operationssaal und ein besonderes Verbandzimmer. Das Pflegepersonal bestand aus einer Oberschwester, die gleichzeitig den Röntgenapparat bediente, 4 Schwestern und einem Pfleger. An Wirtschaftspersonal sind eine Küchenleiterin, 4 weibliche Hausangestellte, ein Gärtner und ein Hausmeister erwähnt. Die ärztliche Leitung des Hauses obliegt Herrn Dr. Schimmel.
Die Zeit der zwei Weltkriege
Aus dem von den Behörden geplanten Anbau zur Erweiterung des Krankenhauses in eine chirurgische und eine gynäkologische Abteilung wird nichts. Die Ereignisse der zwei Weltkriege gehen auch am Krankenhaus Strausberg nicht spurlos vorbei. Erstaunlicherweise wird es nie Lazarett, wohl aber im letzten Kriegswinter 1944/45 Auffanglager für Flüchtlinge.
Doch schon Ende 1945 wird es wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Herr Dr. Klinger wird erster Chefarzt im neuen,
alten Haus, übergibt aber schon 1946 die Leitung an Herrn Dr. Bongert, der zu diesem Zeitpunkt auch noch im Krankenhaus
Altlandsberg tätig ist. Dieser schafft es eine Weile, das Krankenhaus Strausberg mit zu versorgen. Er erinnert sich an
einen Herrn Dr. Scheuritzel und bittet ihn, nach Strausberg zu kommen. Dr. Scheuritzel leitet das Krankenhaus Strausberg bis 1953.
1953 - Kreiskrankenhaus Strausberg
Mit der in der ehemaligen DDR 1953 durchgeführten Verwaltungsreform beginnt die Geschichte des Kreiskrankenhauses Strausberg. Als Teil des Kreisgesundheitswesens bestand es nicht nur aus drei Häusern, sondern aus drei Einrichtungen von lokaler und spezifischer Bedeutung. Das Gemeindekrankenhaus Neuenhagen (4. Foto von oben) – im ehemaligen Gutshaus eingerichtet – war überwiegend für die Versorgung der Bevölkerung im Westteil des Kreises Strausberg zuständig. Es beherbergte bis zur Fertigstellung des Krankenhausneubaus in Strausberg 1994 die Chirurgische Abteilung des Kreiskrankenhauses. Das Stadtkrankenhaus Altlandsberg (5. Foto von oben) diente von 1947 – 1968 als Tuberkulosekrankenhaus. Erst die Beseitigung der Tuberkulose als Volksseuche ermöglichte eine Nutzungsänderung. Hier befand sich fortan die Innere Abteilung des Kreiskrankenhauses. Das Haus in Strausberg wurde bis zur Zentralisierung 1994 als gynäkologisch-geburtshilfliche Einrichtung genutzt.
Nach der Wiedervereinigung
Am Standort Strausberg begannen 1991 die Baumassnahmen für ein neues Krankenhaus. Es sollte die Zentralisierung aller stationären Einrichtungen im Kreis Strausberg und den völligen Rückzug aus den Außenstellen Neuenhagen und Altlandsberg ermöglichen. Am 10.01.1994 war es soweit. In einer gut vorbereiteten Aktion erfolgte an diesem Tag der komplette Umzug mit Patienten und Mobiliar in das neu erbaute 230-Betten-Haus, das heute das Krankenhaus Strausberg darstellt. Ab 1996 wird es in der Rechtsform einer GmbH betrieben. Seit der Fusion mit dem Krankenhaus in Wriezen im Jahr 2000 ist das Krankenhaus Strausberg Teil der Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH.